SDSL & ADSL Unterschiede
Als das Internet in den 90er Jahren zum omnipräsenten Medium und Kommunikationsmittel aufstieg, war auch der Begriff der Datenautobahn schnell in aller Munde. Bezogen auf die Geschwindigkeiten, mit denen Daten zwischen dem Netz, Privathaushalten und vielen Unternehmen flossen, hinkte dieser Vergleich allerdings lange Zeit. Schnelle Downloadgeschwindigkeiten oder flüssiger Aufbau von Internetseiten wurden erst mit der Einführung von DSL kurz vor der Jahrtausendwende zur Realität. Jene ersten Angebote erscheinen heute ebenfalls wie vorzeitliche Technik, denn DSL hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Heute wetteifern ADSL, VDSL und SDSL mit einer vielfachen Bandbreite der damaligen Anschlüsse um die Gunst der Kunden.
Wie unterscheiden sich die einzelnen DSL-Varianten?
Ihre Internetverbindung ist immer bidirektional aufgebaut und ermöglicht Datenübertragungen in beide Richtungen. Die meisten DSL-Anschlüsse arbeiten dabei allerdings asymmetrisch. Die Verbindungsgeschwindigkeit im Downloadbereich ist hier wesentlich höher als beim Transfer eigener Daten Richtung Internet. Solche ADSL-Verbindungen erreichen im Downstream meist 16 Mbit/s, der Upstream ist aber in der Regel auf 1 Mbit/s beschränkt. Auch die ADSL-Weiterentwicklungen, heute als VDSL bekannt, bilden hier keine Ausnahme, erreichen aber durchgängig höhere Download-Bandbreiten von bis zu 200 Mbit/s.
SDSL kann dagegen Daten in beiden Richtungen mit gleicher Geschwindigkeit und mit bis zu 25 Mbit/s übertragen. Das symmetrische SDSL ist ADSL bei den Uploadraten also deutlich überlegen und wird deswegen immer wieder vorgezogen, wenn regelmäßig große Datenmengen von den eigenen Computern übertragen werden sollen.
Beide Techniken nutzen die Kupfer-Doppeladern vorhandener Telefonleitungen. ADSL teilt die Leitung dabei über einen Splitter in verschiedene Bereiche für Telefonie und Datenaustausch auf. SDSL nutzt den Übertragungsweg komplett – so ist zwar kein Splitter mehr nötig, für die Sprachkommunikation müssen Sie dann aber VoIP nutzen oder eine zweite Leitung einplanen.
Dadurch entstehen unter Umständen Zusatzkosten und auch der monatliche Grundpreis für SDSL fällt höher aus als für einen vergleichbaren ADSL-Anschluss. Diesen erhalten Sie zum Festpreis inklusive Flatrate – solche Pauschalangebote gibt es zwar auch bei SDSL, sie sind aber in der Regel deutlich teurer.
ADSL und SDSL – die Gemeinsamkeiten
Bei beiden Techniken können Ihnen die Provider keine Garantie für die tatsächliche Übertragungsgeschwindigkeit bieten, denn die Angaben zu Mbit/s sind ein Maximalwert. Je weiter Ihr Anschluss von der nächsten Vermittlungsstelle, Ihrem DSLAM, entfernt liegt, desto geringer wird die reale Bandbreite Ihrer Leitung. In Ballungszentren ist das Netz dabei besser ausgebaut als in ländlichen Gebieten, daher sind dort mit SDSL und ADSL fast immer höhere Mbit-Raten möglich.
Grundsätzlich stehen die Anschlüsse zwar rund um die Uhr zur Verfügung, aber einmal pro Tag wird die Verbindung durch den Provider getrennt. Diese Trennung dauert zwar nur Sekunden, bedeutet aber immer die Zuweisung einer neuen IP-Adresse. Hier liegt auch bei ADSL und SDSL der Unterschied zur klassischen Standleitung, denn die neue Adress-Zuweisung verhindert den Betrieb eines Servers unter einer festen IP-Adresse. Inzwischen haben aber immer mehr Provider ihre Angebotspalette erweitert und statten nun ihre ADSL- und SDSL-Anschlüsse auf Wunsch auch mit festen IP-Adressen aus. Sieht der Vergleich von SDSL vs ADSL damit einen klaren Sieger? Nein, denn beide DSL-Verfahren haben eigene Zielgruppen und sind entsprechend unterschiedlich ausgestaltet.
ADSL vs SDSL – welcher DSL-Anschluss passt zu wem?
ADSL ist im Privatbereich, für kleine Gewerbebetriebe, Kanzleien oder Praxen eine ideale, günstige Internet-Anbindung. Informationen und Daten können schnell abgerufen werden und die Uploadgeschwindigkeit reicht für die täglichen Anwendungen vollkommen aus.
KMU und Betriebe mit vielen Außendienstmitarbeitern profitieren dagegen von den synchronen Übertragungsraten der SDSL-Technik. Kunden, Partner oder Mitarbeiter erhalten so einen schnellen Zugriff auf Server und Daten des Unternehmens. Gleichzeitig bietet SDSL auch bei der Datensicherheit neue Perspektiven, wenn wichtige Back-ups nun nicht mehr inhouse gelagert werden müssen, sondern schnell an externe Rechenzentren übertragen werden können.