SDSL Mbit Geschwindigkeitsstufen
SDSL mit 10 Mbit und mehr – für Geschäftskunden unabdingbar
Im Gegensatz zum Privatanwender benötigen Sie als Geschäftskunde für die Internet-Anbindung Ihres Firmenstandorts nicht nur im Down- sondern auch im Upload hohe Übertragungsraten. Zentrale Anwendungen auf den Firmen-Servern müssen auch für Mitarbeiter außerhalb des firmeninternen Netzwerks zugänglich sein, was nur bei einer hohen Upload-Bandbreite reibungslos funktioniert. Im Gegensatz zu ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line), das häufig in Privathaushalten zum Einsatz kommt, bietet SDSL (Symmetric Digital Subscriber Line) gleiche Bandbreiten bei Up- und Download. Daher eignet sich dieser Standard vor allem für Firmen, zumal er sich auch durch eine hohe Stabilität und Fehlertoleranz auszeichnet. Allerdings sinkt auch bei der SDSL-Technik, wie bei allen DSL-Varianten, die maximal mögliche Bandbreite mit der Entfernung zum Verteilerknoten, dem sogenannten DSLAM. Da es eine ganze Reihe an unterschiedlichen SDSL-Standards gibt, sind – je nach verwendeter Technik und den sonstigen Bedingungen – unterschiedliche Geschwindigkeiten möglich.
Die verschiedenen SDSL-Geschwindigkeitsstufen abhängig vom jeweiligen Standard
Der in Deutschland am häufigsten genutzte Standard für SDSL ist der sogenannte G.SHDSL-Standard (Global Standard for Single-Pair Highspeed Digital Subscriber Line), bei dem ein oder zwei Doppeladern zum Einsatz kommen. Maximal lassen sich mit G.SHDSL eine Übertragungsgeschwindigkeit im Up- und Download von bis 2304 Megabit pro Sekunde erreichen – man spricht daher auch von einer SDSL-2-Mbit-Verbindung (in den Angeboten der Telekommunikationsfirmen oft auch „SDSL 2000“ genannt). Wie hoch die tatsächliche Bandbreite ausfällt, hängt aber natürlich davon ab, wie weit der DSLAM vom Anschlusspunkt entfernt ist. Die maximale Entfernung, die sich mit einer normalen Doppelader überbrücken lässt, beträgt etwa sechs Kilometer – in der Praxis liegt die Entfernung aufgrund von Störungsquellen in der Umwelt allerdings deutlich niedriger.
Beim G.SHDSL-Standard besteht auch die Möglichkeit des sogenannten Bonding. Hier werden für eine SDSL-Verbindung zwei Kupferdoppeladern verwendet, sodass insgesamt die doppelte Bandbreite zur Verfügung steht. Da so Übertragungsraten von bis zu 4608 kbit/s möglich sind, spricht man hier entsprechend von einer SDSL-4-Mbit-Anbindung.
Um noch höhere Bandbreiten zu erreichen, wurde eine Weiterentwicklung des G.SHDSL-Standards eingeführt: G.SHDSL.bis. Durch die höherstufige TCPAM-16-Kodierung sind bis zu 3840 kbit/s möglich, bei der TCPAM-32-Kodierung sogar bis zu 5696 kbit/s. Zudem können für das Bondings nun bis zu vier Kupferdoppeladern verwendet werden. So lassen sich mit G.SHDSL.bis auch 10-Mbit-SDSL-Verbindungen schalten.
Im Folgenden sind die möglichen Bandbreiten von SDSL-Verbindung noch einmal zusammengefasst:
- G.SHDSL mit einer Doppelader: bis zu 2304 kbit/s
- G.SHDSL mit zwei Doppeladern: bis zu 4608 kbit/s
- G.SHDSL.bis mit einer Doppelader: bis zu 3840 bzw. 5696 kbit/s (TCPAM-16 oder TCPAM-32)
- G.SHDSL.bis mit zwei Doppeladern: bis zu 10 Mbit/s
- G.SHDSL.bis mit zwei Doppeladern: bis zu 15 Mbit/s
- G.SHDSL.bis mit zwei Doppeladern: bis zu 20 Mbit/s
Jenseits der SDSL-10-Mbit-Verbidnung: Glasfaser-Standleitung
Die 2 Mbit/s, die mit dem G.SHDSL-Standard maximal erreicht werden, sind in der Regel für Unternehmen nicht ausreichend. Mit dem neueren G.SHDSL.bis-Standard kommt man zwar schon auf 5 Mbit/s, aber auch das ist vor allem für größere Betriebe nicht genug. Das Bonding ist eine Möglichkeit, höhere Übertragungsraten zu erreichen – die Verwendung einer Glasfaser-Standleitungen eine andere. So bieten inzwischen einzelne Provider Glasfaser-Anschlüsse, die Bandbreiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde ermöglichen. Ab und an wird im Glasfaserbereich der Begriff SDSL verwendet, um auf die symmetrische Bandbreite in beide Übertragungsrichtungen hinzuweisen, dies ist allerdings nicht ganz korrekt. SDSL mit 100 Mbit über Glasfaserkabel wird nicht angeboten, da die Übertragungstechnik jenseits der 20 Mbit pro Sekunde zu störanfällig ist.